Das Hochhaus Adenauerstraße 7 ist aktuell das Problemhaus auf dem Aschenberg. 70 Wohnungen verteilen sich auf 14 Etagen. Seit ein paar Jahren vermiesen wenige Mieter dem Großteil der Bewohner die Freude an ihrem Zuhause.
Die Wände im Treppenhaus sind mit schwarzer Farbe beschmiert. Eine Glasscheibe im Eingangsbereich wird regelmäßig zerstört. Vergangenes Jahr fiel monatelang einer der beiden Aufzüge aus. Zwischenzeitlich eine Woche lang beide. Vandalismus. Steuerelemente und Lichtschranke waren zerstört worden. Eine gehbehinderte Bewohnerin aus dem 14 Stock konnte eine Woche lang das Haus nicht verlassen. Ihren Physiotherapietermin musste sie absagen. Zum Glück hatte sie genügend Lebensmittel im Haus.
Und immer wieder finden Bewohner Urinlachen auf den Fluren und in den Liftkabinen. Jugendliche betrinken sich regelmäßig im Treppenhaus. Sie sind laut, machen Dreck. 2015 gipfelte eines der Besäufnisse darin, dass im Treppenhaus ein Sofa abfackelte.
Viele Bewohner sind verzweifelt, fühlen sich alleine gelassen. Sie wollen doch einfach nur schön leben. Den Schwarzen Peter wegen Dreck und Lärm wollen sie Amadeus nicht zuschieben. Zufrieden sind sie mit ihrem Vermieter dennoch nicht. Zumal sie der Meinung sind, dass die Situation im Haus unter dem Voreigentümer besser gewesen sei.
Die Eigentümerin widerspricht
Die Amadeus Group, seit 2014 Eigentümerin des Hochhauses, möchte das nicht auf sich sitzen lassen. Der Hausmeister sei nicht nur einmal die Woche vor Ort, heißt es vom Unternehmen. Vielmehr sei er neben einer Stunde donnerstags dienstags den ganzen Tag da. Zudem gebe es viermal die Woche Kontrollgänge.
Dass auch einmal ein Lehrling, der für das Haus zuständigen Teamleiterin zuarbeitet, bestätigt Amadeus. Einen tage- oder wochenlangen Ausfall des Lichts im Treppenhaus könne sich das Unternehmen jedoch nicht vorstellen.
„Von krimineller Energie überrascht“
Das Unternehmen schreibt, dass es vor der Übernahme gewusst habe, dass es sich um eine Wohnanlage in einem schwierigen Umfeld handele. Über den größten Teil der Mieter habe man dennoch nur Gutes zu berichten. “Von der kriminellen Energie einer nicht greifbaren Gruppe an Mietern sind wir aber überrascht.”
Amadeus wünscht sich eine Initiative der Stadt, „bei der Hauseigentümer, Ordnungskräfte, Sozialarbeiter und Mietervertreter gemeinsam an einer Löstung arbeiten würden“.
Der Beitrag ist ein Auszug aus der Reportage „Brennpunkt Aschenberg: Was ist dran?“